Braunschweig. Landesbischof Weber hat erneut eindringlich vor der Ausweitung verkaufsoffener Sonntage gewarnt. Die zunehmenden Sonderöffnungszeiten nähmen noch nicht einmal mehr auf die Adventssonntage Rücksicht. Das verstärke den Eindruck, „dass es sich um den offiziellen Einstieg in den Ausstieg aus dem Sonntag als Tag der Arbeitsruhe handelt", sagte er am Mittwochabend, 12. November, bei einer Veranstaltung des Evangelischen Klosterforums in Braunschweig. Der Bischof kritisierte, dass vielen Menschen der Sinn des Sonntags nicht mehr bewusst sei. Das gelte auch für Verantwortungsträger in der Politik.
Weber warb dafür, den Sonntag als einen „lebensfördernden Raum" zu verstehen. Er sei das Symbol einer Freiheit zu zweckfreien und selbstbestimmten, das Leben fördernden Tätigkeiten. Dass sich die Kirchen zu vehementen Fürsprechern des Sonntags machen, habe vor allem mit dem biblisch-theologischen Zusammenhang von Arbeit und Ruhe zu tun. Danach sei Arbeit kein Selbstzweck, sondern stehe im Dienst eines menschenwürdigen Lebens. Wenn die Balance von Arbeit und Ruhe verloren geht, habe das negative Folgen für den Menschen, so der Landesbischof.