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17.03.2007 Kategorie: Pressestelle

Kirchen wichtiger denn je

Ministerpräsident Wolfgang Böhmer vor Landessynode Braunschweig

Blankenburg/Magdeburg. "In einer Zeit tiefgehender sozialer und gesellschaftlicher Zäsuren ist der Rat der Kirchen wichtiger denn je. Ob es nun um die Zukunft der sozialen Sicherungssysteme, den Ausgleich zwischen den Generationen oder die demographische Entwicklung geht, diese Herausforderungen werden wir nicht bewältigen können, indem wir sie ausschließlich unter ökonomischen Gesichtspunkten betrachten. Vielmehr müssen wir über diese und andere Fragen eine offene Wertediskussion führen." Das erklärte Ministerpräsident Prof. Dr. Wolfgang Böhmer am Samstag, 17. März, in einem Grußwort vor der braunschweigischen Landessynode in Blankenburg.

Keine Gesellschaft, so Böhmer, könne dauerhaft auf einen verbindenden und verbindlichen Wertekonsens verzichten. Sie brauche Bindekräfte, zu denen auch Kirchen zählten. Im Osten bewege sich die Kirche dabei in einem stark säkularisierten Umfeld. Dies sei vor allem eine Folge der Politik der SED, deren Ziel es in der DDR gewesen sei, Kirche und Menschen einander zu entfremden.

Die Landeskirche Braunschweig habe zusätzlich darunter gelitten, dass das landeskirchliche Gebiet durch die deutsche Teilung zerschnitten worden sei. "Diese Trennung war freilich immer nur eine räumliche, sie war keine Trennung im Geiste", betonte der Ministerpräsident. So habe es immer wieder Kontakte mit der braunschweigischen Kirche gegeben. Die Rückkehr zur Landeskirche Braunschweig im Jahr 1992 sei daher nicht nur konsequent gewesen, sie zeuge auch vom Beharrungsvermögen der Kirche gegenüber staatlicher Einflussnahme.

Unterstreicht Bedeutung der Kirche: Ministerpräsident Böhmer. Foto: S. Hübner