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21.11.2009 Kategorie: Pressestelle

Abt Jerusalem-Preis 2009

Philosophin Nicole Karafyllis mit neuem Braunschweiger Wissenschaftspreis ausgzeichnet

Braunschweig. Die Stuttgarter Philosophin und Biologin Nicole Karafyllis hat den Abt Jerusalem-Preis 2009 für herausragende Beiträge zum Dialog der Geistes-, Natur- und Technikwissenschaften erhalten. Der Wissenschaftspreis wurde am 20. November gemeinsam von der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft, der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Braunschweig sowie der Technischen Universität Braunschweig zum ersten Mal in der Klosterkirche Riddagshausen verliehen. Die Laudatio hielt der ehemalige Präsident der TU Braunschweig, Professor Dr. Jochen Litterst. Die Preisträgerin selber sprach in ihrem Festvortrag über das Thema „Philosophie im interdisziplinären Kontext: Von der Metawissenschaft zum Dialogpartner".

Nicole Karafyllis ist seit dem Wintersemester 2008 Lehrstuhlinhaberin des Fachbereichs Philosophie an der United Arab Emirates University in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Nach einem Doppelstudium der Biologie und Philosophie an den Universitäten Erlangen-Nürnberg, Stirling (Schottland), Kairo (Ägypten), Tübingen und Frankfurt am Main war sie Privatdozentin am Institut für Philosophie der Universität Stuttgart sowie Lehrbeauftragte an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören die Wissenschaftstheorie, die Anthropologie und Ontologie der Natur- und Technikwissenschaften sowie Fragen der Bio- und Umweltethik.

Anlässlich der Preisverleihung fand außerdem ein wissenschaftliches Symposium zum Thema „Die Idee der Universität im Wandel der Zeit" im Haus der Wissenschaft in Braunschweig statt. Mit dabei war unter anderem Jürgen Mittelstraß. Der Direktor des Konstanzer Wissenschaftsforums und des Zentrums Philosophie und Wissenschaftstheorie der Universität Konstanz referierte über die Universität zwischen Idee und Wirklichkeit. Weitere Vorträge hielten Gyburg Uhlmann, Geschäftsführende Direktorin des Instituts für Griechische und Lateinische Philologie der Freien Universität Berlin, sowie der Rektor der Technischen Universität Twente in Enschede (Niederlande) Hendrik Brinksma.

Mit dem neuen Preis, der mit 3.000 Euro dotiert ist und künftig alle drei Jahre verliehen wird, würdigen die Stifter wissenschaftliche Leistungen, die dem Dialog zwischen Natur-, Technik- und Geisteswissenschaften dienen. Außerdem wollen sie in Anknüpfung an die historische Verbindung von TU Braunschweig und Landeskirche durch die Person von Abt Friedrich Wilhelm Jerusalem die Identität der Region stärken. Verliehen wird der Preis erstmals anlässlich des 300. Geburtstages von Abt Jerusalem (1709-1789). Es waren vor allem seine Ideen, die Herzog Karl I. veranlassten, das Collegium Carolinum als Reformhochschule ins Leben zu rufen. Der Aufklärung verpflichtet, ging Jerusalems Streben dahin, die traditionellen Wissenschaften Theologie, Jurisprudenz und Medizin mit den neu aufkommenden Naturwissenschaften und Philologien nutzbringend für alle Bereiche zu verbinden.

Rede im Wortlaut

Gratulieren der Preisträgerin: Nicole Karafyllis mit Landesbischof Weber, TU-Präsident Hesselbach und BWG-Präsident Klein.

Die Preisträgerin bei ihrem Festvortrag in der Klosterkirche Riddagshausen. Fotos (2): S. Hübner