Nachrichten Ansicht Landeskirche

News

07.06.2008 Kategorie: Pressestelle

Haus Hessenkopf wird weitergeführt

Landessynode will Tagungsstätte in Goslar mit fast zwei Millionen Euro sanieren

Wolfenbüttel/Goslar. Die braunschweigische Landessynode hat mit großer Mehrheit beschlossen, die kirchliche Tagungsstätte Haus Hessenkopf in Goslar weiter zu führen. Bei ihrer jüngsten Tagung am Samstag, 7. Juni, in Wolfenbüttel einigte sich das Kirchenparlament darauf, in den kommenden fünf Jahren nahezu zwei Millionen Euro für Sanierungsmaßnahmen und Investitionen in die Infrastruktur des Hauses bereitzustellen. Der Vorsitzende des Finanzausschusses, Dr. Heinz Jörg Fuhrmann (Salzgitter), bezeichnete die Maßnahme zwar als „großen Brocken", vertrat aber die Auffassung, dass die Tagungsstätte für die Landeskirche Priorität genießen müsse. Er zeigte sich zudem skeptisch, ob die Immobilie überhaupt zu verkaufen wäre.
Außerdem überraschte Fuhrmann mit weiteren inhaltlichen Argumenten für den Erhalt des Hauses. So sei es von seiner Zwecksetzung und Baulichkeit her einmalig. In der Landeskirche sei es die „einzige Möglichkeit, sich physisch vom Alltag zu separieren". In einer „wunderbaren Lage" sei hier eine geistige Konzentration möglich. Darüber hinaus sei nicht einzusehen, warum die Tagungsstätte als einziges Gebäude in der Landeskirche ausschließlich an dem Kriterium gemessen werde, ob es seine Betriebskosten selber erwirtschaften könne. Das treffe auf nahezu alle anderen kirchlichen Immobilien ja auch nicht zu.
Zuvor hatte Landeskirchenrat Cornelius Hahn die Synode über eine positive wirtschaftliche Entwicklung der Einrichtung informiert. So sei das Ziel erreicht, den Zuschuss der Kirche zum laufenden Betrieb unter einen Betrag von 80.000 Euro im Jahr zu drücken. Laut seiner Prognose sei ab 2009 kein Betriebskostenzuschuss mehr nötig. Um in Zukunft allerdings konkurrenzfähig zu bleiben, müsse das Haus auf einen 2- bis 3-Sterne-Standard gebracht werden. Hahn stellte der Synode konkrete Architektenpläne vor, wie der Komfort insbesondere des unteren Hauses verbessert werden könne.
Gegen die Weiterführung der Tagungsstätte hatte sich indessen die Kirchenregierung ausgesprochen. Als deren Vorsitzender wies Landesbischof Weber darauf hin, dass die Kirche mit den neuen Investitionen in den vergangenen 13 Jahren rund 6,5 Millionen Euro in das Gebäude investiert habe. Es habe für die Landeskirche keine Priorität, da es im direkten Umfeld ähnliche Häuser gebe, etwa die Klöster Drübeck und Riechenberg, oder auch das katholische Jakobushaus in Goslar.

Für den Hessenkopf: Dr. Heinz Jörg Fuhrmann.

Zeichnete ein positives Bild der wirtschaftlichen Entwicklung: Landeskirchenrat Hahn. Fotos: S. Hübner