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24.11.2008 Kategorie: Pressestelle

Hilfspaket für Salzgitter-Bad

Landessynode führt intensive Diskussion über Neustrukturierung der Propsteien

Goslar. Nach einer intensiven Diskussion der Landessynode über die Neustrukturierung der Propsteien hat sich die Kirchenregierung am 22. November in Goslar auf ein Hilfspaket für die Propstei Salzgitter-Bad verständigt. Die Propstei soll für zwei Jahre eine zusätzliche halbe Gemeindepfarrstelle erhalten, damit sich der stellvertretende Propst Ralf Ohainski (Groß Flöthe) mit der Hälfte seiner Stelle Propstaufgaben widmen kann.
Vor allem Pfarrer Lennart Kruse (Salzgitter) und Wolfgang Buchmeier (Bad Harzburg) hatten sich vehement für eine Wiederbesetzung der vakanten Propststelle in Salzgitter-Bad eingesetzt. Buchmeier sprach von einem „Notstand", der durch die Vakanz eingetreten sei. Landesbischof Weber wies darauf hin, dass sich das Landeskirchenamt intensiv mit der Angelegenheit beschäftigt habe und schlug eine Art von Quartiersbildung zwischen den Propsteien Lebenstedt und Bad vor. Bei vorläufiger Erhaltung der beiden Propsteien sei ein Propst mit zwei Stellvertretern denkbar.
Pfarrer Kruse lehnte diesen Vorschlag ab. Er sei eine „Illusion" und „keine ehrliche Lösung", da in diesem Fall der amtierende Propst von Salzgitter Lebenstedt, Joachim Kuklik, auch Propst von Salzgitter-Bad werde. Kuklik hatte ebenso wie Pfarrer Harald Welge (Braunschweig) die Verschiedenartigkeit der Propsteien Lebenstedt und Bad unterstrichen. Er wies aber auch auf die Alterspyramide in Salzgitter hin. Jedes Jahr verliere die Stadt 1.000 Einwohner. 2017 sei die Bevölkerung so weit geschrumpft, dass Lebenstedt und Bad zahlenmäßig nur noch die Größe einer Propstei hätten.
Oberlandeskirchenrat Dr. Robert Fischer machte darauf aufmerksam, dass die Propstei Bad laut Pfarramtsbelastungsplan nur noch knapp 19.000 Mitglieder und 11 Pfarrstellen habe. Nach den Überlegungen der Arbeitsgruppe zur Propsteistrukturreform seien aber 20 bis 25 Pfarrstellen für eine Propstei als sinnvoll genannt worden.
Propst Thomas Hofer (Braunschweig) und Pfarrer Udo Ahrens (Goslar) wiesen auf das weitere Verfahren zur Veränderung der Propsteigrenzen hin: Danach muss die Kirchenregierung einen entsprechenden Gesetzesentwurf erarbeiten, der bis Ende 2009 der Landessynode zur weiteren Beratung vorgelegt werden soll. Erst danach stehe fest, wie sich die Propsteistrukturen wirklich ändern, sagte Ahrens. Eine Arbeitsgruppe hatte vor einigen Wochen die Reduzierung der 13 Propsteien bis zum Jahr 2020 auf acht vorgeschlagen. Dabei war auch die Zusammenlegung der Propsteien Salzgitter-Lebenstedt und Salzgitter-Bad genannt worden.

Intensive Diskussion: Pfarrer Kruse (2. v.l.), Wolfgang Buchmeier (3.v.l.) und Pfarrer Welge (2.v.r.). Foto: S. Hübner