Braunschweig. Als Wegbereiter der Ökumene in Deutschland und engagierten Verfechter des evangelisch-katholischen Dialogs hat Landesbischof Dr. Friedrich Weber den Vorsitzenden der katholischen Deutschen Bischofskonferenz Kardinal Karl Lehmann gewürdigt. Mit großem Bedauern habe er von Lehmanns Rücktritt aus diesem Amt erfahren, sagte Weber am Dienstag, 15. Januar, in Braunschweig. Der Landesbischof ist auch Catholica-Beauftragter der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK).
Lehmann sei ein Kenner der evangelischen Theologie, dem es stets darum gegangen sei, Differenzen zwischen den Konfessionen zu überwinden anstatt sie zu verstärken. Dafür, so Weber, gebühre dem scheidenden Vorsitzenden der Bischofskonferenz großer Dank. Das Verbindende sei ihm wichtiger gewesen als das Trennende. Das habe gerade auch in sozial-ethischen Fragen immer wieder ein gemeinsames Zeugnis der evangelischen und der römisch-katholischen Kirche möglich gemacht.
Gleichzeitig äußerte Weber Verständnis für den Rücktritt Lehmanns, der gesundheitlichen Problemen geschuldet sei. Er sprach ihm die besten Wünsche zur baldigen Genesung aus und zeigte sich überzeugt, dass Lehmann auch als Bischof von Mainz eine herausragende Stimme der Kirchen in unserer Zeit bleibe.