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30.01.2009 Kategorie: Pressestelle

"Martini eiskalt"

Braunschweiger Kirche verzichtet auf Heizung und findet große Resonanz

Braunschweig (epd). Die Martinikirche in Braunschweig bleibt bis Ostern kalt. Im vergangenen Jahr habe die evangelische Gemeinde erstmals als Reaktion auf hohe Kosten und die Klimadebatte auch im Winter auf die Heizung verzichtet, sagte Pastor Friedhelm Meiners. Das Experiment "Martini eiskalt" sei weitgehend positiv aufgenommen worden und habe für große Resonanz gesorgt. Die Gottesdienste würden in den kommenden Monaten nicht länger als 40 Minuten dauern, kündigte Meiners an.

In der Kirche lägen Wolldecken bereit, und der Gottesdienst sorge für Bewegung. So gehe die Gemeinde für das Gebet und die Eingangsliturgie zu verschiedenen Stationen in der mehr als 800 Jahre alten Kirche. Im Anschluss werde heißer Tee und Kaffee gereicht. Auch andere Gemeinden wollten mittlerweile diese neue Form des Gottesdienstes ausprobieren, sagte Meiners.

Der Pastor wurde unter anderem im Fußballballstadion zu der Idee inspiriert: "Da zahlen Zuschauer bis zu 100 Euro und sitzen dann zwei Stunden in der Kälte. Wir haben den Vorteil, dass es zumindest nicht zieht." Im vergangenen Jahr seien während der Aktion im Januar und Februar die Temperaturen bis auf acht Grad heruntergegangen. Trotz steigender Heizkosten habe die Gemeinde 1.000 Euro gespart. Die Hälfte des Geldes sei an soziale Projekte wie einen Mittagstisch für Kinder gespendet worden.

 

St. Martini-Kirche in Braunschweig. Foto: R. Elbracht

Beitrag von Evangelischer Pressedienst