Braunschweig: In der Kirche sollten Konflikte „mit offenem Visier und ohne alle Taktiererei" ausgetragen werden. Dazu hat Landesbischof Weber in seiner Pfingstpredigt im Braunschweiger Dom die Gemeinden aufgerufen. Dass sei wichtig, „damit wir erkennbar werden und andere an uns ablesen können, dass es Gottes Geist ist, der uns leben lässt." Es komme darauf an, so der Landesbischof, dass wir einander teilhaben lassen an dem, was uns wichtig ist, uns prägt und treibt.
In seiner Pfingstpredigt untersucht er das Verhältnis zwischen Petrus und Paulus. Beide könnten Vorbilder sein, wie in der Kirche Konflikte ausgetragen werden sollten. Sowohl Petrus als auch Paulus hätten stets deutlich gemacht, wofür sie stehen. So seien schwierige Prozesse vorangekommen. Die „Urgestein der frühen christlichen Gemeinde" hätten gezeigt, welche „konstruktive Kraft" dem Streiten innewohnen könne, so der Landesbischof.
Weber räumte ein, dass die Kirche die Erwartungen vieler Menschen nicht einlöse. Sie seien bisweilen bitterer enttäuscht, wenn es in den Gemeinden und Gremien nicht „anständiger, verantwortlicher, gerader" zugehe als anderswo. Gleichzeitig bezeichnete der Landesbischof diese Erwartungen als nicht abwegig: „Ich gräme mich, wenn wir dahinter zurückbleiben." Aber er wisse auch, wie abhängig von individuellen Bildern, Visionen und Möglichkeiten die Kirche gestaltet werde.
Predigt im Wortlaut
Predigt im Wortlaut