Wolfenbüttel (epd). Der braunschweigische Landesbischof Friedrich Weber erwartet vom bevorstehenden Katholikentag in Osnabrück ein deutliches Signal, dass Katholiken und Protestanten "Geschwister" sind. Weber wird als Catholica-Beauftragter der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) an dem Katholikentreffen vom 21. bis 25. Mai an mehreren Podiumsdiskussionen teilnehmen. Weber sagte in einem epd-Gespräch, in der Ökumene sollten die Erfolge und die nächsten Schritte klar beschrieben werden.
In der strittigen Frage gemeinsamer Abendmahlsgottesdienste gebe es im Augenblick keine Fortschritte, räumte der Bischof ein. Die theologischen Lehrgespräche zwischen den beiden großen christlichen Konfessionen seien allerdings schon weiter. Der Ökumene-Experte forderte, dass es kein Zurück hinter das einmal Erreichte geben dürfe. Deshalb sei es so wichtig, die Erfolge immer wieder zu benennen.
Die evangelische und die katholische Kirche verständigen sich nach Angaben Webers zur Zeit auf Grundlagen zur gegenseitigen Nutzung von Kirchen und Gemeindehäusern. Diese Arbeit sei fast fertig. Das Thema ist unter anderem in Niedersachsen aktuell geworden, weil hier insbesondere die katholische Kirche aus Kostengründen Gemeinden zusammenlegt und Gebäude aufgeben muss.
Weber kritisierte das wieder zugelassene lateinische Karfreitagsgebet und bezeichnete das Vorgehen des Vatikan als "unsensibel". Der Text ruft zu einer "Erleuchtung" der Juden durch den Gott der Christen auf. Vertreter der Juden in Deutschland haben dies als Diffamierung und Ausgrenzung zurückgewiesen und deshalb ihre Teilnahme am Katholikentag abgesagt. Weber wirft der katholischen Kirche vor, die besondere Geschichte Deutschlands nicht berücksichtigt zu haben.
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