Goslar. Eine kritische Bilanz der Arbeit der zehnten Landessynode hat Synodenpräsident Gerhard Eckels bei der letzten Tagung des Kirchenparlaments am Donnerstag, 15. November, in Goslar gezogen. So habe die Debattierfreudigkeit in den letzten sechs Jahren gegenüber den beiden vorigen Amtsperioden deutlich nachgelassen. Aus der Synode seien weniger Anstöße als früher gekommen, sagte er. Ein besonderes Problem sei außerdem die Präsenz der Synodalen bei den Tagungen gewesen.
Man sei zwar fast jedes Mal bis zum Ende beschlussfähig gewesen, oft allerdings nur knapp, was sich bei zwei Abstimmungen ausgesprochen negativ ausgewirkt habe, bei denen eine Zweidrittelmehrheit erforderlich war. Eckels sagte, er könne es überhaupt nicht nachvollziehen, dass Mitglieder der Synode während deren Tagungen in Urlaub gingen, wo doch die Termine ein Jahr im voraus feststehen: „Wenn man das Amt eines Synodalen übernommen hat, hat man damit bestimmte Pflichten zu erfüllen!"
Der Synodenpräsident machte der kommenden Landessynode ausdrücklich Mut, vermehrt von der Möglichkeit Gebrauch zu machen, ad-hoc-Ausschüsse einzusetzen. Entsprechende Erfahrungen der abgelaufenen Amtsperiode seien positiv gewesen. Gleichzeitig warnte er die Synodenausschüsse vor einem krampfhaften Suchen nach Themen. Eckels regte außerdem an, über die thematische Arbeit der Synode neu nachzudenken.
In seinem Bericht über die zurückliegende Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) informierte Domprediger Joachim Hempel, dass die EKD-Synode Gerhard Eckels in die Steuerungsgruppe zur Begleitung des Reformprozesses berufen habe. Eckels, Vorsitzender des Rechtsausschusses der EKD-Synode, sei einer von vier synodalen Mitgliedern dieser Gruppe. Sie hat die Aufgabe in den Jahren 2008 und 2009 vier Projekte so zu lenken, dass am Ende vorzeigbare Ergebnisse erzielt werden. Dabei geht es um kirchliche Kompetenzzentren, die Qualitätsentwicklung der Gottesdienste, den missionarischen Aufbruch in den Gemeinden sowie das qualifizierte Führen und Leiten.