Wolfsburg/Braunschweig. Angesichts der wirtschaftlichen Globalisierung sieht Landesbischof Dr. Friedrich Weber eine Aufgabe der Kirche darin, die freiheitlichen und sozialen Rechte der Menschen zu stärken. Die Globalisierung müsse auch als Glaubenssache verstanden werden, sagte er bei einem Vortrag am 19. April in der Evangelisch-reformierten Gemeinde Wolfsburg. Ein menschenwürdiges Zusammenleben brauche christliche Grundlagen, so der Landesbischof weiter. Er zeigte sich außerdem davon überzeugt, dass den Ortsgemeinden wachsende Bedeutung zukomme. Sie seien wichtig als Schutz- und Lebensräume.
Weber forderte seine Zuhörerinnen und Zuhörer auf, die Globalisierung nicht als Entschuldigung für Untätigkeit zu missbrauchen. Sie müsse vielmehr als Aufgabe verstanden werden, der sich die Kirche verantwortlich stelle. In Anlehnung an den Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, warnte der Landesbischof davor, sich der Ökonomisierung des Denkens auszuliefern. Gebraucht werde nicht nur eine Globalisierung wirtschaftlichen Denkens, sondern auch eine Globalisierung der Solidarität und des Herzens.
Weber erinnerte außerdem daran, dass die Kirche selber von Anfang an ein globales Phänomen sei. Schon Paulus sei an die Granzen der damals bekannten Welt gereist, um das Evangelium zu verkünden.