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Dessau/Braunschweig. Landesbischof Weber hält die Volkskirche für ein zukunftsfähiges Modell. Volkskirche heiße aber nicht, dass alle in der Kirche sind, sondern dass alle in der Kirche sein können, sagte er in einem Vortrag vor der Synode der Evangelische Landeskir-che Anhalts am Freitag, 24. April, in Dessau. Wichtig dafür sei einerseits die Rückbindung der Kirche an die Bibel, andererseits ein differenziertes Angebot von zielgruppenorientierten Veranstaltungsformen. Um den Gottesdienst herum müsse eine „differenzierte Begegnungs- und Gesprächskultur" aufgebaut werden, betonte er. Zu den vorrangigen Aufgaben der Gemeinden zählte der Landesbischof, dass sie „Sprachschulen des Glaubens" werden müssten. Dafür seien entsprechende Bildungsangebote nötig. Die Bibel dürfe nicht länger gefährdetes Element unserer Kultur sein, „sondern muss neu entdeckt werden als Schatztruhe voller Geschichten, die dem Leben dienen". Außerdem benannte Weber für die Kirche drei „Kernthemen": der Schutz des Sonntags, die Verbindung von Glauben und Diakonie in den Gemeinden sowie der Einsatz für die Menschwürde: „Unsere Kirche muss darauf achten, dass Alte, Kranke und Behinderte sowie andere sozial benachteiligte Gruppen, die nicht für ihr Recht eintreten können, nicht unter die Räder der Ökonomisierung der sozialen Leistungen kommen und dabei um ihr Menschenrecht und ihre Würde gebracht werden." Der Landesbischof zeigte sich überzeugt, dass sich die Zukunft der Kirche in den Kirchengemeinden entscheide. Deswegen müsse eine möglichst flächendeckende Versorgung mit Pfarrerinnen und Pfarrern gewährleistet werden. Das bedeute aber nicht, dass in jeder Gemeinde ein Pfarrhaus mit einem Pfarrer präsent sein muss, sondern dass alle, die den Dienst eines Pfarrers suchen, ihn ortnah finden können. Gemeinden dürften nicht zu groß sein, damit die nötige Beziehungsarbeit, die zur Kommunikation des Evangeliums wichtig sei, geleistet werden könne. Der Vortrtag im Wortlaut