Wolfenbüttel (epd). Die Ausstellung "Ein Koffer für die letzte Reise" ist bis Ende November in der evangelischen Trinitatiskirche in Wolfenbüttel zu sehen. Sie wolle die Besucher provozieren und anregen, über den eigenen Tod und die Vorbereitung darauf nachzudenken, sagte Landesbischof Friedrich Weber bei der Eröffnung am 9. November. Das Sterben dürfe nicht aus dem Leben ausgegrenzt werden. Die christlichen Kirchen sollten ihre Seelsorge an den Trauernden neu beleben.
Nach den Worten des Landesbischofs muss der Tod in der Gesellschaft wieder sichtbarer werden. Die Menschen sollte ihm im privaten Bereich, in der Kirche, vor dem Altar oder beim Leichenzug durch die Straßen begegnen können. Der Tod gehöre genauso zum Leben wie die Geburt eines Kindes. "Wir brauchen Zeit zur Trauer, sie ist die Gegenseite der Zeit des Glücks", sagte Weber.
Die Wanderausstellung entstand aus einem Kunstprojekt des Bestatters und Trauerbegleiters Fritz Roth aus Bergisch Gladbach. Er hatte rund 100 Menschen aufgefordert, einen Koffer zu packen, der sie ganz persönlich auf der Reise aus dem Leben begleiten könnte. Die Teilnehmer sollten sich dabei auf das Wesentliche im Leben besinnen. Eine Fernseh-Moderatorin etwa packte ein Kilo Nudeln in den Koffer, der umstrittene Anatom Gunther von Hagens sein erstes plastiniertes Ferkel und der Autor und Filmemacher Franz Alt gar nichts.