Braunschweig (epd). Der braunschweigische Landesbischof Friedrich Weber hält die Eigenständigkeit kleinerer Kirchen weiterhin für denkbar. Dies könne aber nur mit Kooperationen gelingen. Nicht jede Landeskirche könne alles selber machen, sagte Weber am 19. März in Braunschweig. "Größere Bereiche zu bilden, heißt nicht die Fusion von Landeskirchen", ergänzte der Bischof, der auch Ratsvorsitzender der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen ist. Die Synode der Konföderation hatte am 14. März in Hannover beschlossen, die Mitgliedskirchen zu befragen, ob ein Konzept zur Schaffung einer niedersächsischen Kirche erarbeitet werden soll.
"Wenn Landeskirchen auch in Zukunft bestehen wollen, müssen sie heute ihre Hausaufgaben machen", sagte Weber. Nötig seien sorgfältige Analysen der Bevölkerungsentwicklung. Der Gebäudebestand müsse erfasst und im Blick auf die künftige Mitgliederzahl bewertet werden. Diese Kirchen müssten sich von Überflüssigem trennen und ihre Verwaltungen "daraufhin überprüfen, ob sie sich als Dienstleister für die Gemeinden verstehen und entsprechend aus- und fortgebildete Mitarbeitende haben". Nach den Worten Webers müssten die Ausgaben für den Erhalt der Institution in einem angemessenen Verhältnis zu den Ausgaben für Verkündigung, Seelsorge und Diakonie stehen.
Weber appellierte an die kleineren Kirchen in Niedersachsen, keine Entscheidungen zu treffen, die die nötige Kooperation unmöglich machten. Neben der Kooperation der lutherischen Landeskirchen Braunschweig, Hannover, Oldenburg und Schaumburg-Lippe sowie der Evangelisch-reformierten Kirche mit Sitz in Leer schlug der braunschweigische Landesbischof eine stärkere auch ökumenische Nutzung von Gebäuden sowie "die gemeinsame - auch ökumenische - Trägerschaft von Einrichtungen und durchaus eine weitergehende Zusammenarbeit auf der Ebene der Verwaltung" vor.
Es sei offen, wie sich die kirchliche Landschaft im Jahre 2030 gliedern werde. Der Blick in die Kirchengeschichte zeige, dass es Kooperationen gegeben habe und gebe. Sie führten nicht dazu, dass Identitäten verloren gingen. Weber äußerte sich anlässlich der Vorstellung des Buches von Dieter Rammler "Hinter jedem Hügel ein Kirchturm. Kleine Braunschweigische Kirchengeschichte".
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20.03.2009
Kategorie: Pressestelle