Braunschweig/Hannover (epd). Die Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen hat an die Landesregierung in Hannover appelliert, Flüchtlinge aus dem Irak zu unterstützen. Ihre Lage sei dramatisch. In Deutschland lebende Iraker seien verzweifelt über die Lage ihrer Angehörigen, schreibt der Ratsvorsitzende der Konföderation, der braunschweigische Landesbischof Friedrich Weber, in einem Brief an den niedersächsischen Innenminister Uwe Schünemann (CDU).
Nach Angaben Webers gibt es mittlerweile weltweit 4,5 Millionen irakische Flüchtlinge. 1,3 Millionen hielten sich derzeit in Syrien auf. Rund 750.000 Flüchtlinge aus dem Irak lebten in Jordanien. Die Schulen in Jordanien seien überfüllt. Zusätzlich mache sich dort Fremdenfeindlichkeit breit. Die Lage in Syrien sei nicht besser.
Während die meisten muslimischen Flüchtlinge zurückkehren möchten, gebe es für die Christen unter ihnen in Bagdad keine Existenzgrundlage mehr, schreibt Weber. Ein Kirchenvertreter berichtet, die Lage im Iran sei so grauenvoll, dass man von Christenverfolgung sprechen könne.
Innenminister Schünemann wird gebeten, sich dafür einzusetzen, dass Länder mit Irak-Flüchtlingen finanziell unterstützt werden. Deutschland und andere europäische Nachbarn sollten schutzbedürftige Flüchtlinge aufnehmen, die religiösen oder ethnischen Minderheiten im Irak angehören.