Hannover/Braunschweig (epd). Die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann und der braunschweigische Landesbischof Friedrich Weber haben die Fusion dreier evangelischer Kirchen in Norddeutschland begrüßt. "Das ist ein ermutigendes Signal aus den Kirchen im Norden über viele Grenzen hinweg", sagte Käßmann am 28. März dem epd. Auch Weber wertete den Zusammenschluss als "gutes Signal". So könne die evangelische Kirche in schwierigen Zeiten auf großer Fläche präsent bleiben. Auch in Niedersachsen wird seit Mitte März auf Anregung Webers über einen Zusammenschluss der fünf evangelischen Landeskirchen nachgedacht.
Die Synoden von Nordelbien, Mecklenburg und Pommern hatten am 28. März mit den nötigen Zwei-Drittel-Mehrheiten der Bildung einer Nordkirche zugestimmt. Damit wird bis 2012 in den Ländern Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern die mit rund 2,4 Millionen Mitgliedern fünftgrößte deutsche Landeskirche entstehen.
Käßmann sagte, sie habe großen Respekt vor dem Mut der Synodalen in den drei Landeskirchen: "Der Zusammenschluss wird auch für die Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen wegweisend sein, sich zu einer Kirche zusammenzuschließen." Gerade in Zeiten großer Herausforderungen könnten große Landeskirchen deutlich überzeugender öffentlich auftreten und intern handeln, ohne dass regionale Eigenheiten in Frage gestellt würden.
Weber nannte es ein positives Zeichen, dass die nordelbische Kirche sich mit den Nachbarkirchen finanziell solidarisch zeige. In Niedersachsen bestünden jedoch andere Voraussetzungen, sagte der Landesbischof: "Keine unserer Kirchen ist unter Druck." Sein erstes Ziel sei es, die Konföderation zu stärken: "Da ist noch längst nicht alles ausgeschöpft." Weitergehende Fragen seien derzeit "noch nicht dran". Weber ist auch Ratsvorsitzender der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen.
Die Synoden der fünf Kirchen sollen bis zum September ein Votum über einen Zusammenschluss zu einer niedersächsischen Kirche abgeben. Zur Konföderation gehören die lutherischen Landeskirchen von Braunschweig, Hannover, Oldenburg und Schaumburg-Lippe sowie die Evangelisch-reformierte Kirche mit Sitz in Leer. Sie repräsentieren mehr als vier Millionen Mitglieder.
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28.03.2009
Kategorie: Pressestelle