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15.11.2007 Kategorie: Pressestelle

Heftige Kritik an Sonntagsöffnung

Bischof Weber empört über entsprechende Pläne in Wolfsburg und Braunschweig

Braunschweig. Heftige Kritik an den Initiativen in Wolfsburg und Braunschweig für weitere verkaufsoffene Sonntage hat Landesbischof Dr. Friedrich Weber am Donnerstag, 15. November, in Braunschweig geübt. Es sei bedrückend, wie in beiden Städten derzeit versucht werde, das niedersächsische Ladenöffnungsgesetz zu unterlaufen, sagte er anlässlich der aktuellen Tagung der braunschweigischen Landessynode. In seiner Funktion als Ratsvorsitzender der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen forderte Weber die Landesregierung auf, die Ausnahmen für verkaufsoffene Sonntage im Ladenöffnungsgesetz zu verschärfen. Es sei absurd, wenn Wolfsburg oder Braunschweig Privilegien geltend machten, die eigentlich nur für Kur- oder Wallfahrtsorte gedacht seien. Außerdem sei es geradezu widersinnig, wenn dieselben Politiker, die die Auflösung der Familie beklagen, der Sonntagsöffnung von Kaufhäusern das Wort reden. Gehe der Familie doch gemeinsame Zeit durch die weiter gehende Kommerzialisierung des Sonntags verloren. „Mit dem Sonntag wird ein Kulturgut geschlachtet", so Weber.
Der Finanzreferent der Landeskirche, Oberlandeskirchenrat Dr. Robert Fischer, wies auf das Volumen des neuen Haushalts für 2008 hin: Mit rund 90,6 Millionen Euro liege es um 5,2 Prozent über dem Haushaltsansatz von 2007. Aufgrund der positiven konjunkturellen Entwicklung habe die Landeskirche im vergangenen Jahr gegenüber den ursprünglichen Schätzungen von 52 Millionen Euro bei den Kirchensteuern ein Mehraufkommen von 2,5 Millionen Euro verzeichnet. Für 2007 rechne er erneut mit einem Mehraufkommen von fünf bis sieben Prozent: „Die Marke von 56 Millionen Euro dürfte damit überschritten werden", so Fischer. Die Zeit der Reformen und Sparmaßnahmen sei gleichwohl nicht vorüber. Mittel- und langfristig werde die Landeskirche weiter Steuereinnahmen und auch Mitglieder verlieren.
In diesem Zusammenhang wies Oberlandeskirchenrat Hans-Peter Vollbach auf die angestrebte Reform der kirchlichen Verwaltung hin. Durch die geplante zentrale Verwaltungsstelle für die Landeskirche könnten sowohl Kosten in Höhe von rund 440.000 Euro eingespart als auch die Qualität der Verwaltungsabläufe verbessert werden. Außerdem sei ein Anschlussplan für die Kirchengemeinden erarbeitet worden, der sich nicht vorrangig an wirtschaftlichen, sondern an sozialen Kriterien ausrichte. Deswegen hoffe er auf eine Annahme durch die Landessynode. Die Synode tagt zum letzten Mal in ihrer aktuellen Legislaturperiode vom 15. bis zum 17. November in Goslar.

Kritik an Plänen zur Sonntagsöffnung: Landesbischof Weber.

Skizzierte die Finanzentwicklung der Landeskirche: Dr. Robert Fischer.

Warb für die Verwaltungsreform: Hans-Peter Vollbach.