Wolfenbüttel (epd). Die fünf evangelischen Kirchen in Niedersachsen werden nach Angaben des braunschweigischen Landesbischofs Friedrich Weber in den nächsten Monaten ihre gemeinsamen Aufgaben neu bestimmen. Dies sei eine Folge des gescheiterten Versuchs, die Weichen für einen Zusammenschluss zu stellen, sagte Weber auf Anfrage des epd in Wolfenbüttel. Der Bischof ist Ratsvorsitzender der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen.
Der Zusammenschluss der Landeskirche Hannovers, die drei Viertel Niedersachsens umfasst, mit den kleineren lutherischen Kirchen in Braunschweig, Oldenburg und Schaumburg-Lippe sowie der Evangelisch-reformierten Kirche mit Sitz in Leer war im Frühjahr von den Synoden der kleineren Kirchen abgelehnt worden. Allerdings hätten sich die kleineren Landeskirchen dafür ausgesprochen, einen Reformausschusses der Konföderation einzusetzen. Dieser solle die bisherige Arbeit bilanzieren und Vorschläge zur Fortentwicklung machen, erläuterte Weber.
Die Konföderation besteht seit 1971. Es sei jetzt an der Zeit, Bilanz zu ziehen und über Veränderungen zu beraten, sagte Weber. Unabdingbar sei eine gemeinsame Vertretung der Kirchen gegenüber dem Land Niedersachsen. Auch die Diakonie solle im Blick auf die Sozialpolitik gemeinsam agieren. Aus seiner Sicht müsse das gemeinsame Kirchengericht, der Rechtshof, weiter bestehen, so der Bischof. Auch die Evangelische Erwachsenenbildung, die im Wesentlichen aus Zuschüssen des Landes Niedersachsen finanziert wird, und die kirchliche Publizistik sollten weiterhin von allen niedersächsischen Kirchen gemeinsam getragen werden.
Die braunschweigische Landeskirche mit ihren rund 400.000 Mitgliedern habe die finanzielle Krise der zurückliegenden Jahre gut gemeistert und sich mit verschiedenen Initiativen dem Reformprozess in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) geöffnet, betonte Weber. Bundesweite Aufmerksamkeit fänden die im Theologischen Zentrum verbundenen Einrichtungen wie das "Atelier Sprache", das Kolleg für Ehrenamtliche und das Klosterforum. Braunschweig habe die Chance, sich als kleinere Kirche "mit kreativen Lösungen" zu profilieren.
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29.09.2009
Kategorie: Pressestelle