Hannover (epd). Landesbischof Weber setzt sich für eine Rückbesinnung auf die alte Friedhofs- und Bestattungskultur ein. Die westliche Gesellschaft versuche, der Realität des Todes möglichst auszuweichen, kritisierte er am 22. August im "Loccumer Hof" in Hannover. Der braunschweigische Bischof referierte bei den "11. Niedersächsischen Gesprächen zwischen Ärztinnen, Juristinnen und Theologinnen" über Religion und Tod.
Im Stadtbild sehe man kaum noch einen Leichenwagen. Friedhöfe würden außerhalb der Stadt angelegt. Den Toten werde sogar der Name genommen, indem sie in "Friedwäldern" oder auf Grabfeldern ohne Hinweise zu ihrer Person beigesetzt würden. Die Sprachlosigkeit gegenüber Trauernden und auch manche Begräbnisrede verrieten ebenfalls dieses Problem, sagte Weber, der auch Ratsvorsitzender der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen ist.
Durch die Ausgrenzung verlören der Tod und die Toten allerdings nicht ihren Schrecken und ihre Bedrohung. Beides gehöre zum menschlichen Leben. Dies sollte Folgen für die Bestattungskultur haben. Friedhöfe außerhalb der Ortschaften seien keine Zeichen für einen dem Menschen gemäßen Umgang mit dem Tod und den Toten, sagte Weber. Nach seiner Auffassung sollten die Friedhöfe als "ein Ort des gemeinschaftlichen Lebens" entdeckt und als Orte für Andachten genutzt werden.
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24.08.2009
Kategorie: Pressestelle