Wolfenbüttel/Braunschweig. Landesbischof Weber hat einen ökumenischen Kirchentag im Braunschweiger Land vorgeschlagen. Ein solcher Kirchentag, „vielleicht mitten im Herzen von Salzgitter oder in Lucklum", könne ein Signal sein, das die Christen in der Region zusammenführt und zugleich nach Außen wirkt, sagte er am Samstag, 7. Juni, vor der braunschweigischen Landessynode auf dem Kirchencampus in Wolfenbüttel.
Bei der Einbringung des neuen Lage- und Tätigkeitsbereichtes forderte Weber klare Zielformulierungen für die kirchliche Arbeit. Es müsse geklärt werden, wie das Leben in den Gemeinden und Propsteien, Einrichtungen und Werken künftig ausgerichtet werden sollte. Insbesondere die verschiedenen Reformvorschläge zur künftigen Arbeit in den Gemeinden müssten auf gemeinsame Anliegen hin durchgesehen werden.
Der Landesbischof kritisierte, dass der Bericht Defizite enthalte. So werde wenig über die Bedeutung des Religionsunterrichts für die ortskirchliche Arbeit gesagt. Auch über die praktizierte Ökumene zwischen evangelischen, katholischen und freikirchlichen Gemeinden habe er wenig entdeckt. Offen bleibe außerdem, inwieweit Menschen ausländischer Herkunft Aufnahme in den Gemeinden finden. Ähnliches gelte für die Frage, wie die Kirchengemeinden eine gute Nachbarschaft mit Muslimen praktizieren.
Fragen von Arbeitslosigkeit und Armut würden ebenfalls nur ansatzweise thematisiert. Arm sein bedeute hierzulande, an vielen Aspekten des gesellschaftlichen Lebens nicht teilzuhaben, so der Landesbischof. Das zeige sich auch in der „verschwindend niedrigen Präsenz armer Menschen in unseren kirchengemeindlichen Bezügen". Weber bezeichnete die hohe Zahl armer Kinder und Jugendlicher als dramatisch, da ihnen Bildungschancen fehlten. Schlechte oder fehlende Schulabschlüsse führten zu einer „vollständigen Perspektivlosigkeit auf dem ohnehin angespannten Arbeitsmarkt und damit zu Ausgrenzung".