Wolfenbüttel (epd). Die evangelische Landeskirche Braunschweig hat die Leitbild-Funktion von Ehe und Familie unterstrichen. Daraus sei aber keine Missachtung anderer Lebensformen abzuleiten, heißt es in einem Papier, das am Sonnabend, 29. September, in Wolfenbüttel die grundsätzliche Zustimmung der Landessynode fand. Eine Arbeitsgruppe soll eine Handreichung „zu einer Andacht im seelsorgerlichen Rahmen anlässlich einer Scheidung" erarbeiten.
Die Ehe sei nach dem Reformator Martin Luther „ein weltlich Ding", heißt es in dem Papier, das der Vorsitzende des Gemeindeausschusses, Harald Welge, dem Kirchenparlament vorlegte. Die Ehe sei der Welt ausgesetzt und selbst nicht frei von Sünde. Auch wenn sie auf Dauer angelegt sei, könne in manchen Fällen eine Scheidung hilfreich sein. Fragen des Zerwürfnisses und der Schuld sowie juristische Auseinandersetzungen fügten dem Trennungsschmerz oft neue Wunden hinzu.
Das Papier erinnert außerdem an den Beschluss der Landessynode, „dass Segnungen gleichgeschlechtlicher Partner möglich sind, so sie nicht einer Trauung entsprechen".