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27.02.2009 Kategorie: Pressestelle

„Ein verlässlicher Weggenosse“

Kardinal Kasper würdigt ökumenisches Engagement von Landesbischof Weber

Braunschweig. Nach Ansicht von Karl Kardinal Kasper (Rom) ist die Ökumene Teil des römisch-katholischen Selbstverständnisses. Hinter das Zweite Vatikanische Konzil und die Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre zwischen Katholiken und Lutheranern gebe es kein Zurück mehr, sagte er am Freitag, 27. Februar, in einem Gottesdienst zum 60. Geburtstag von Landesbischof Weber im Braunschweiger Dom. Der Präsident der Päpstlichen Kommission zur Förderung der Einheit der Christen dankte Landesbischof Weber für seine Arbeit als Catholica-Beauftragter der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD). Bei aller Kritik, die Weber als Vertreter der lutherischen Kirchen am Vatikan zum Ausdruck bringe, sei er ein fairer Partner und verlässlicher Weggenosse.

Kasper räumte ein, dass der Weg zur Einheit von Katholiken und Protestanten steiniger sei als gedacht. So gebe es noch „grundlegende Fragen" zu klären. Gleichwohl sehe er für ein gemeinsames Zeugnis der Konfessionen keine Alternative. Die Kirchen dürften die vielen Menschen nicht enttäuschen, die auf ökumenische Fortschritte warten. Deshalb sei der zweite Ökumenische Kirchentag 2010 in München ein wichtiges Ereignis.

Auch der Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Landesbischof Dr. Johannes Friedrich (München), dankte Landesbischof Weber für seine Arbeit im bischöflichen Amt. Er sei der „Sprecher der Jüngerinnen und Jünger im Braunschweiger Land". Friedrich bescheinigte Weber, dass er die besondere Verantwortung des Bischofs für das öffentliche Bekenntnis zum christlichen Glauben wahrnehme. Er konzentriere sich immer wieder auf das Wesentliche und habe ein Gespür für gefährliche Entwicklungen, wie zum Beispiel die Aushöhlung des Sonntagsschutzes.

Nicholas Reade, Bischof der Diözese Blackburn der anglikanischen Kirche von England, würdigte das Engagement Webers für die Partnerschaft zwischen der Diözese und der Landeskirche Braunschweig. Er zeigte sich erfreut, dass der Landesbischof von deutscher Seite den Vorsitz des Gemeinsamen Ausschusses der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Kirche von England, der sogenannten Meissen-Kommission, übernehme.

Norbert Trelle, römisch-katholischer Bischof des Bistums Hildesheim, lobte die Fähigkeit des Landesbischofs, Verbindungen zu pflegen und Netzwerke aufzubauen. Mit Anspielung auf den Namen des Landesbischofs forderte er diesen auf: „Weben Sie zusammen, was zusammen gehört!" Trelle bat darum, Irritationen im ökumenischen Dialog nicht als Rückschritt zu betrachten, sondern als Herausforderung.

Die niedersächsische Kultusministerin Elisabeth Heister-Neumann versicherte der Landeskirche Braunschweig die Partnerschaft der Landesregierung. Die Kirchen seien Anreger und Mahner im öffentlichen Gespräch. Ihr Äußerungen seien wichtig, auch wenn sie Politikern manchmal unbequem seien. Auch wenn die Landeskirche Braunschweig nicht die größte Kirche in Niedersachsen sei, gehöre sie doch zu den lebendigsten, so Heister-Neumann.

Oberlandeskirchenrat Peter Kollmar, Ständiger Vertreter des Landesbischofs, bezeichnete Weber als Identifikationsfigur im Braunschweiger Land. Auch wenn es keinen Herzog und keinen Regierungspräsident einer Bezirksregierung mehr gebe, habe die Region wenigstens noch einen Landesbischof, sagte Kollmar mit einem Augenzwinkern.

 

Beim Empfang (v.l.n.r.): Landesbischof Friedrich, Kardinal Kasper, Bischof Müller, Bielda Weber, Landesbischof Weber. Foto: S. Hübner