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04.06.2008 Kategorie: Pressestelle

Bündnis gegen Kinderarmut

Kirche, Diakonie und Kommunalpolitik appellieren an Bund zu helfen

Braunschweig (epd). Ein Bündnis gegen Kinderarmut von Kirchenvertretern und Politikern hat am 2. Juni in Braunschweig an die Bundesregierung appelliert, die Kinder von Hartz-IV-Empfängern finanziell zu entlasten. Landesbischof Friedrich Weber und andere packten leere Schulranzen in einen LKW. In einer Woche will das Bündnis die Ranzen im Bundesarbeitsministerium in Berlin abliefern und mit dieser Symbolhandlung darauf hinweisen, dass die Ranzen gefüllt werden müssten. Dazu reichten aber die staatlichen Sozialleistungen für 6.500 Kinder in Braunschweig nicht aus.
Weber sagte, die wachsende Armut gefährde den sozialen Frieden im Land. Er vermisse einen Armutsbericht für die Region. Der Direktor des Diakonischen Werkes der Landeskirche Braunschweig, Lothar Stempin, wies darauf hin, dass Bildung der zentrale Ansatzpunkt für eine zukunftsfähige Gesellschaft sei. Braunschweigs Oberbürgermeister Gerd Hoffmann (CDU) sagte an die Adresse der Bundespolitiker: "Wir warten auf die Berliner Entscheidung."
Die Sozialgesetzgebung müsse um einmalige Beihilfen ergänzt werden, forderte Hoffmann: "Nur so kann aus einem löchrigen Flickenteppich lokaler Hilfen eine tragfähige bundeseinheitliche Unterstützung werden." Braunschweig sei in diesem Jahr in einer besonderen Situation gewesen, weil Sponsoren und Spender über eine Million Euro für bedürftige Kinder zur Verfügung gestellt hätten. Jedes bedürftige Kind erhält davon 100 Euro für Schulmaterial. Das meiste Geld kam von dem in Braunschweig ansässigen Mode-Unternehmen "New Yorker". Das Diakonische Werk der Landeskirche bietet auf seiner Internet-Seite die Möglichkeit, sich mit dem Versand virtueller Ranzen an der Aktion zu beteiligen.

Schulranzen füllen: Aktion gegen Kinderarmut.

Beitrag von Evangelischer Pressedienst