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29.08.2006 Kategorie: Pressestelle

Neues Mahnmal eingeweiht

Stadt Wolfenbüttel erinnert an jüdische Einwohner nach 1933

Wolfenbüttel (epd). Die Stadt Wolfenbüttel hat in ein neues Mahnmal die Namen aller 160 jüdischen Einwohner nach 1933 eingravieren lassen. Davon habe etwa die Hälfte die Zeit des Nationalsozialismus überlebt, sagte Jürgen Kumlehn dem epd. Kumlehn, Mitarbeiter der Evangelischen Stiftung Neuerkerode, hat die Geschichte der jüdischen Familien erforscht und sich seit Jahren für ein Mahnmal eingesetzt.

Für eine Stadt, die sich Lessingstadt nenne und sich damit auf den Aufklärer berufe, sei es höchste Zeit für ein solches Mahnmal, meinte Kumlehn. Die Gedenkstätte wurde am 25. August eingeweiht. Sie befindet sich in zentraler Lage am Rande der Innenstadt (Kreuzung/Schulwall/Harztorwall).

Die Nennung aller jüdische Bewohner sei eine Besonderheit dieser Gedenkstätte, sagte Kumlehn. Außerdem werde auch derer gedacht, die sich aus Verzweiflung und nach Verfolgung und Demütigung selbst getötet hätten. Ihm seien zwei Fälle bekannt. Es habe auch Hilfe aus der Bevölkerung gegeben. So wisse er von einer Frau, die kurz vor Kriegsende noch einige Zeit in einem der Häuser in der Innenstadt versteckt wurde.

Kumlehn hat inzwischen auf 600 Seiten die Ergebnisse seiner Befragungen und Archiv-Recherchen zusammengetragen. Er hoffe, dass er dies im nächsten Jahr kürzen und als Buchmanuskript fertig stellen könne. Die Stadt habe ihm die Publikation zugesagt.

Erinnert an jüdische Einwohner in Wolfenbüttel: neues Mahnmal.