Braunschweig/Tranquebar. Landesbischof Weber war zur Amtseinführung des neuen Bischofs der Tamilischen Evangelisch-Lutherischen Kirche (TELC) in Indien. Bei einer Sondersynode hatte die TELC Pfarrer Dr. H.A. Martin zum Nachfolger von Bischof Dr. T. Aruldoss gewählt, der in den Ruhestand getreten ist. Die Landeskirche Braunschweig pflegt seit 1972 eine ökumenische Partnerschaft mit der lutherischen Kirche in Indien. Die Reise des Landesbischofs diente unter anderem dem Ziel, diese Partnerschaft zu stärken und ihr durch den persönlichen Austausch neue Impulse zu geben.
Getragen wird die Partnerschaft von verschiedenen Gruppen innerhalb der Landeskirche: der Evangelischen Frauenhilfe, dem Pfarrfrauenverein, der Propsteijugend Seesen, der St. Johannisgemeinde und dem Marienstift in Braunschweig sowie der Propstei Königslutter. Anfang der Achtzigerjahre hatte die Landeskirche den Bau von hundert Kapellen in dem vornehmlich hinduistischen Land unterstützt.
Nach der Tsunami-Flutwelle im Dezember 2004 sammelten die Gemeinden der Landeskirche und die Diakonie Braunschweig rund 250.000 Euro Spenden für die Unterstützung der Katastrophen-Opfer. Bei seiner Reise besuchte Landesbischof Weber auch Wiederaufbauprojekte, die mit den Spendenmitteln aus Braunschweig finanziert wurden.
Der TELC gehören 110.000 Mitglieder in 114 Gemeinden an. Sie unterhält viele Schulen, Kinderheime und Kliniken. In Indien leben lediglich 25 Millionen Christen (2,3 Prozent der Gesamtbevölkerung); davon sind 8,7 Millionen Evangelische. Der neue Bischof der TELC ist unter anderem Vizepräsident der United Evangelical Lutheran Church in India (UELCI), einem Dachverband von elf Mitgliedskirchen mit rund 2,5 Millionen Mitgliedern in Ost- und Zentralindien.